11S2 bei Sartorius AG

Beeindruckende Betriebserkundung

(bt.) Im Rahmen einer Betriebserkundung besuchte die 11S2 am Dienstag eines der innovativsten und wirtschaftlich stark wachsenden Unternehmen in der Region und weit über die Ländergrenzen hinaus: die Sartorius AG, deren Hauptsitz in Göttingen ist.

Das Unternehmen, das vor allem durch seine Waagen berühmt geworden ist, hat mittlerweile 60 Standorte weltweit mit über 9000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, einen ausgewiesenen Konzernumsatz für 2019 in Höhe von 1,83 Mrd. Euro und einen Börsenwert von 11,9 Mrd. Euro. In einem spannenden, sehr informativen und anschaulichen Vortrag führte Frau Sarah Specht, Event-Managerin im Unternehmen und damit auch zuständig für Führungen durch das Unternehmen, die Schülerinnen und Schüler durch die Firmengeschichte, die Produktlinien und die Unternehmensphilosophie. Zentrale Unternehmenswerte seien "Nachhaltigkeit, Offenheit und Freude" – Nachhaltigkeit zielt auf den betriebswirtschaftlichen Spagat von profitablem Wachstum und verantwortungsvollem Handeln gegenüber allen Anspruchsgruppen ab; Freude (an der Arbeit) solle vor allem durch eine Arbeitsumgebung mit Freiraum und Wertschätzung entstehen. Und woran arbeiten die "Sartorianer"? Nun, Sartorius beliefert z.B. die Pharmaindustrie. Ein großes Feld sei der expandierende Markt an so genannten "Biosimilars", d.h. an Produkten, die, nach Ablauf des Patentschutzes und bei gleicher Wirksamkeit, wesentlich günstiger produziert werden und somit das Gesundheitssystem entlasten können. Biotech-Medikamente sind extrem hochpreisig – das zur Zeit teuerste Medikament der Welt beispielsweise heißt "Zolgensma". Es wird bei spinaler Muskelatrophie eingesetzt. Die Kosten für eine Anwendung belaufen sich in den USA auf 2,1 Millionen Dollar.

Anschaulich wurde es für die Klasse, als sie den "Bioprocess" Bereich besichtigte. Erst einmal mussten sich alle einen weißen Kittel und Haar- sowie Schuhhauben überziehen. In einer Art Umlauf um den eigentlichen Produktionsbereich, der mit Reinluft versorgt wird und extrem saubere Luftwerte (Level 8) enthält, werden vor allem Membran-Filterprodukte für die Medizintechnik hergestellt.

Ganz beeindruckend war es auch, die nagelneuen Produktionsgebäude auf dem Sartorius Campus zu besichtigen. Die Bodenplatten dieser Gebäude sind vom übrigen Bau entkoppelt, so dass Schwingungen absorbiert werden und die Kalibrierung der Waagen beispielsweise nicht beeinträchtigt wird. Diese wiegen nach Aussage von Frau Specht bis zur siebten Stelle nach dem Komma.

Überhaupt ist die gesamte Gestaltung, dieses offene Konzept mit viel Tageslicht und durchlässigen Abtrennungen der einzelnen Arbeitsplätze sehr beeindruckend. Hier wurden tatsächlich Freiräume geschaffen, die sich bei entsprechenden Außentemperaturen auch nach außen, auf den Campus, öffnen. Die Klasse zeigte sich durch die gewonnenen Informationen und Einblicke sehr beeindruckt von diesem "global player" aus Göttingen.

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