Theater

Theaterwerkstatt Göttingen spielt Farouks Cousin

In unmittelbarer Nähe des OHG werden Flüchtlingsunterkünfte gebaut und sobald sie bezogen sind, werden wir vom OHG die Nachbarn für die Neuankömmlinge sein. In der Flüchtlingsgruppe unserer Schule überlegen wir, wie eine solche Nachbarschaft gestaltet werden kann und wie wir unseren Teil dazu beitragen können, dass die Menschen sich willkommen und angenommen fühlen.

Da es noch eine Weile dauern wird, bis wir die neuen Nachbarn treffen können, bereiten wir uns in unserer Schulgemeinschaft auf die Begegnung vor. Auch aus diesem Grund haben wir für den zehnten Jahrgang das Stück Farouks Cousin der Theaterwerkstatt Göttingen eingeladen.

Michael Rautenberg tritt darin in der Rolle von Farouk auf, dessen Eltern, eine Deutsche und ein Syrer, vor Kurzem den syrischen Cousin Nabil aufgenommen haben, dem alleine die Flucht bis nach Deutschland gelungen ist. In Farouks Referat über die Heimat der Mutter, die DDR, tauchen nun aber plötzlich Bilder aus Syrien auf, die Nabil unbemerkt in die Präsentation eingefügt hat. Dies führt bei Farouk zu Ärger und Wut auf den Cousin, der ihm nun das Referat verdirbt. Nach und nach weicht der Ärger jedoch dem Mitgefühl und Verständnis für die schwierige Situation des Verwandten.

"Farouk könnte doch auch für manche Deutschen stehen. Sie ärgern sich über manche Aspekte der Einwanderung. Aber wenn man sich dann mal die Geschichte jedes einzelnen ansieht, versteht man ihre Flucht und sie tun einem leid", so ein Schüler in der Nachbesprechung zum Stück.

Die zehnten Klassen haben in beiden Aufführungen hoch konzentriert zugehört und dabei sicherlich neue Erkenntnisse zur Situation der Flüchtlinge – und nebenbei zur deutsch-deutschen Geschichte gewonnen.

Annette Berger

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