Atelier der 20er

Atelier der Goldenen 20er

Menschen aus verschiedenen gesellschaftlichen Schichten und Berufen aus den 1920er Jahren, den Goldenen 20ern, kommen zusammen, da sie gemeinsam Modell für das Gemälde Tryptichon von Otto Dix stehen wollen. In unserem Stück ist Otto allerdings eine Frau und heißt Lotte.
In Einzelsitzungen mit der Malerin erfährt man mehr über die Einzelschicksale der Figuren und über die Entwicklung ihres Lebens angesichts des politischen Rechtsrucks im Deutschen Reich. Dabei sind unter den Figuren Menschen, die vor den Nationalsozialisten flüchten, da sie als Juden verfolgt werden und andere, die mit den Rechten offen sympathisieren.

Die erschreckende Parallele zu unserer heutigen Zeit kann nun - nach der Europawahl mit dem deutlichen Stimmenzuwachs für die AFD - als Appell gedeutet werden, die Fehler von damals nicht zu wiederholen, sondern für ein demokratisches liberales Deutschland einzutreten.
Wir haben uns in den letzten zwei Jahren mit der Weimarer Republik beschäftigt und haben Politik, Kultur, Literatur, Mode und Musik kennengelernt. Auf diese Art sind wir intensiv in die Zeit eingetaucht.
Besonders wichtig waren uns auch die Kostüme, die sorgfältig ausgesucht wurden und die die Zuschauer in die Zeit zurückzaubern sollten. Freundlicherweise konnten wir Kostüme und Requisiten aus dem Theater im OP (ThOP) und ein Grammophon aus dem Deutschen Theater ausleihen.
Um den Entstehungsprozess des Bildes zu veranschaulichen, projizierten wir Skizzen, die der Herr Moebius für uns anfertigte.
Auch die Musikauswahl sollte perfekt zu der Stimmung des Stücks passen und nachdem wir verschiedene Lieder ausgesucht hatten, übten wir einen Charleston-Tanz ein, der als Einleitung diente und beim Publikum auf viel Begeisterung traf.
Der WPU-Kurs Darstellendes Spiel und Geschichte, geleitet von Frau Berger und Frau Fahrenbach spielte das Stück im Juni 2024 dreimal am Vormittag im voll besetzten Theaterraum und einmal am Abend für die Eltern der Schauspieler*innen. Diesen gefiel der Charleston so gut, dass er als Zugabe wiederholt wurde.

Text: Milena Domnik, Annette Berger

Fotos Philipp Jahn

 

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