Bundesfinale

Till Koch erreicht Platz vier im Jugend-debattiert-Bundesfinale in Berlin

Harte Debatten um Grundeinkommen, Social Bots und Optionspflicht

(Jk) Eigentlich hätte er am Freitagmorgen in der Lokhalle die Abiturfeierlichkeiten erleben und sein Abiturzeugnis erhalten sollen: Während in Göttingen gefeiert wurde, vertrat Till Koch am Freitag, den 16.6.17, in den beiden Qualifikationsdebatten des Bundesentscheides Jugend debattiert souverän seinen Standpunkt. Bei der Streitfrage „Soll in Deutschland ein bedingungsloses Grundeinkommen eingeführt werden? " plädierte er zugunsten dieser Grundsicherung und forderte Chancengleichheit ein, die Voraussetzung für eine freiheitlich-demokratische Grundordnung sei. In der nachmittäglichen Debatte um die Frage, ob in der öffentlichen Kommunikation soziale Bots eingesetzt werden sollen, wies er die weitere Verbreitung von sozialen Bots unter Hinweis auf die Verfassung und die Fremdsteuerung der politischen Willensbildung strikt zurück.

Am späten Nachmittag war dann die Freude groß: Till hatte sich als Viertbester für das Finale am nächsten Tag qualifiziert. Nach zwei Stunden Grillfest, das zu Ehren der 64 Landessiegerinnen und –sieger, der vielen ehemaligen Bundessiegerinnen und -sieger, der Regional- und Landeskoordinatoren sowie der Vertreter von Stiftungen und Ministerien gegeben wurde, setzten sich die vier Finalistinnen und Finalisten zusammen, um die große Finaldebatte gemeinsam vorzubereiten und die Aufgaben und Fragestellungen abzustecken. Kurz vor Mitternacht fand der ereignisreiche Wettkampftag sein Ende, während in Göttingen der Abiball tobte.

Die Finaldebatte, die am Samstagmittag im großen Saal der Urania vor über 500 Gästen stattfand und sogar via Livestream ausgestrahlt wurde, kreiste um die Streitfrage, ob die Optionspflicht für Mehrfachstaatsangehörige wieder eingeführt werden soll. Die Optionspflicht, die Pflicht für Einwandererkinder, sich ab dem 23. Lebensjahr für eine der beiden Staatsangehörigkeiten zu entscheiden, erwies sich als anspruchsvolles wie aktuelles Thema, das kontrovers debattiert und kommentiert wurde. Schlussendlich sah die hochkarätige Jury unter der Leitung von Frau Maischberger Till auf dem vierten Platz, was in Anbetracht der Leistungsdichte der vier Debattantinnen und Debattanten in Ordnung geht.

 

Die Platzierung in den Top 6 seiner Altersgruppe – insgesamt nahmen im Schuljahr 2016/17 über 200.000 Schülerinnen und Schüler bundesweit teil – bedeutet zudem, dass Till in das Alumniprogramm der Hertie-Stiftung aufgenommen worden ist. Er bleibt damit nicht nur dem Anliegen, über das Debattieren politische Partizipation und Demokratie zu erleben und zu fördern, verbunden, sondern wird in den nächsten Jahren in dem sich hervorragend aufgestellten Kreis ehemaliger Bundessiegerinnen und -sieger neue Anregungen und Kontakte sammeln. Till ist bereits der zweite OHG-Abiturient, der diesen Sprung geschafft hat; 2006 gelang dieses Marlén Schiche.

Und 2018? Wer gesellschaftlich neugierig ist und motiviert ist, neue Themengebiete nicht nur inhaltlich zu durchdringen, sondern diese Kenntnisse im Rahmen einer Debatte auch anzuwenden, wendet sich bitte an Herrn Jaek oder an unsere Deutsch- und Politiklehrerinnen und -lehrer. Vielleicht bist Du es ja, die/der als siebte OHG-Debattantin bzw. siebter OHG-Debattant im nächsten Juni nach Berlin zur Endrunde reist.

Quelle/Copyright aller Fotos: "Jugend debattiert/Hertie-Stiftung"

Das GT berichtet

GT vom 22.06.2017

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