Experimentelle Kunst

6D erstellt Kunstkalender

(meu.)In diesen Zeiten wird der Bedeutung der Imagination und der Phantasie für Selbstfindungs- und Gesundungsprozesse zu wenig Beachtung geschenkt. Imaginierte Bildsituationen und darin abgebildete fiktive Gestalten oder utopische Szenarien, wie sie sich auch in vorgefundenen oder selbst gestalteten Parallelwelten in Literatur, Musik, Kunst, Comic oder in Computerspielen finden lassen, können essentielle Lebenskonflikte thematisieren und stellen somit einen großen Fundus zur Bewältigung eigener Krisen dar. Die Übersetzung der inneren Vorstellungskraft in eine künstlerische Ausdrucksform kann hier über technische Verfahren wie die Aleatorik angeschoben und anhand exemplarischer Beispiele aus der Kunstgeschichte deren Anwendung illustriert werden.

Bereits die Künstler des 20. Jahrhundert binden den Zufall über das experimentelle Spiel mit künstlerischen Techniken in ihre bildnerischen Prozesse mit ein. Künstlerische Verfahren wie z.B. die Klecksografie, die Decalcomanie und die Frottage gelten in diesem Zusammenhang als Initiationszündung für neue und spannende Ausdrucksformen in der Bildenden Kunst. Ein bekannter Vertreter der Moderne, Max Ernst, schuf mit Hilfe dieser Verfahren mythische und teils dämonisch wirkende Gemälde von ungeheurer Ausdruckskraft.

Die Klasse 6D lernte den Zufall als produktiven Bildspeicher im Kunstunterricht kennen und lieben und darüber hinaus den wesentlichen Unterschied zwischen der reinen Anwendung eines technischen Verfahrens, der Erprobung und Beeinflussung desselben und der sich dann anschließenden eigentlichen künstlerischen Arbeit, der Nutzbarmachung vorgefundener Bildstrukturen, die es gestalterisch auszulegen und freizulegen gilt. Das gelang den Schülerinnen und Schülern trefflich. Zu jeder ausgearbeiteten Klecksografie erfanden sie in kreativen Schreibprozessen Bildgeschichten, auch lyrische Zeilen, mal ernst, mal heiter, alle einzigartig und wundervoll. Die Arbeiten und die Geschichten werden in einem ewig währenden Kunstkalender festgehalten werden. Wenn Sie die Kunstarbeiten, exemplarisch sind hier auf der Homepage die Arbeiten und Texte von Raman Sulaiman, Cassandra Moya Lopez, Lara Pudel und Arvid Hänig und Hanna Proch ausgestellt, ebenso begeistern werden, können Sie gerne mit mir Kontakt aufnehmen und im DinA3- oder DinA4- Format einen Kunstkalender erwerben. Die Kalender setzen ein analoges, ästhetisches Zeichen der Wertschätzung in Zeiten der Pandemie.

B. Meurer

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