Festakt in der Lokhalle

Bewegende Entlassungsfeier

(bt.) Am 20. Juni 2024 verabschiedete das OHG den Abiturjahrgang 2022/24 im Rahmen eines Festakts in der Lokhalle – 120 Schülerinnen und Schüler nahmen am Ende stolz ihr Abiturzeugnis entgegen, 53 von ihnen hatten eine 1 vor dem Komma und insgesamt gelang diesem Jahrgang mit einem Schnitt von 2,16 das zweitbeste Ergebnis, das je am OHG erzielt wurde.

Soweit die "Eckdaten" – der Festakt wurde musikalisch umrahmt mit den Jazz a’holics unter der Regie von Herrn Preuninger. Fünf Stücke hatte das Ensemble einstudiert, mit denen es den Musikerinnen und Musikern gelang, dem festlich-tragenden Akt eine gewisse Leichtigkeit zu verleihen – wunderbar!

Frau Engels betonte in ihrer Rede, dass dieses Ergebnis das Resultat der Interessen, der Neigungen, der Anstrengungsbereitschaft und des Durchhaltevermögens der frisch gebackenen Abiturientinnen und Abiturienten sei. Aber auch die Eltern könnten in diesem Moment innehalten und stolz sein auf das Erreichte – auch ihnen sei es zu verdanken, dass sie nun ihre Kinder in ein selbstbestimmtes Leben entlassen können (wobei die Kinder dennoch immer ihre "Kinder" blieben), hätten sie doch mitgefiebert, mitgezittert und geholfen, wo es nur ging.

 

Darüber hinaus gratulierte sie dem Kollegium zum Erfolg seiner Arbeit. Der Jahrgang habe Höhen und Tiefen durchlebt: den Corona-Lockdown und das Schuljubiläum, um nur zwei Beispiele für die Extreme zu benennen. Dennoch habe er letztlich das Abitur gemeistert, mit Haltung und Rückgrat, was gegenwärtig dringender denn je gebraucht werde angesichts der weltpolitischen Lage, den gesellschaftlichen Spaltungstendenzen oder des Einflusses der (un)sozialen Medien.

Sie sei sich sicher, so Frau Engels, dass die Abiturientinnen und Abiturienten soziale Verantwortung übernehmen werden und die großen Herausforderungen meistern werden. Ihr Wunsch an den Jahrgang lautet: "Setzen Sie sich für die Werte in unserer Gesellschaft ein, die Ihnen das, was Sie heute feiern, ermöglicht haben." Und sie fügte hinzu, dass sie allen dabei Menschen zur Seite wünscht, "denen sie vertrauen können und die sie unterstützen."

Im Grußwort der Elternvertretung gratulierte Frau Braunschweig " euch lieben, aufgeregten, stolzen und jungen Menschen." Nach vielen Jahren auf der Schulbank hätten sie nun ihr Ziel erreicht und dürften dieses "wunderbare Ereignis" ausgiebig feiern. Auch sie betonte, welch großen Anteil daran den Eltern gebührt, indem sie sehr anschaulich schilderte, wie facettenreich sich die elterliche Unterstützung gestaltete. Statt die Pubertierenden in die Wüste zu schicken (solche Gedanken befallen Eltern mitunter in der Zeit der Pubertät ihrer Kinder ...), standen sie an deren Seite und haben ihre Kinder tatkräftig unterstützt! Einen großen Dank sprach sie der ausgeschiedenen, langjährigen Elternratsvorsitzenden, Frau Kathrin Körber aus.

Traditionell folgt dann die "Rede eines Lehrers" – dieser Aufgabe stellte sich in seinen über 20 Jahren (inclusive vier Tutorials) am OHG Herr Goebel zum ersten Mal. "Einigen Respekt" habe er vor dieser Aufgabe gehabt, aber es sei ihm als Informatiker nicht einen Moment lang in den Sinn gekommen, diese Rede von der generativen KI schreiben zu lassen, denn "... dafür sind Sie mir einfach zu wichtig!" Wenngleich in der Zukunft kein Weg an der KI vorbeiführen werde und man als Informatiklehrer eigentlich begeistert von diesen neuen Möglichkeiten sein müsste, sollte man Angelegenheiten, die einem am Herzen liegen, gerade nicht von der generativen KI erledigen lassen. KI denke nämlich nicht nach, sondern bastle lediglich etwas Plausibles zusammen. Es mag Situationen geben, wo genau dies opportun sei. Aber es gelte, die Dinge, die ganz wichtig sind, "richtig" zu machen – etwa (ein Beispiel aus seiner Jugend) einen Liebesbrief persönlich zu schreiben oder wie in "Harry Potter" (ein Beispiel aus der Literatur) das Grab für Dobby, den Hauselfen, mit eigenen Kräften und eben nicht mit Magie auszuheben.

Heute jedoch gelte es zu feiern, authentisch und von Herzen und wie er das meint, hat er auf eine ganz unnachahmliche und mitreißende Art demonstriert – singend "Don’t stop me now" (seine Version lautete: "Don't stop us not") am Pult.

Diesem Highlight folgte gleich das nächste – die "Abiturientenrede", vorgetragen von Leni Hellmann und Ali Riza Önder. In der Schwebe hängend zwischen abgeschlossener Schullaufbahn und noch nicht begonnenen Berufsleben stellten sie zunächst die Frage, ob man in der Schule wirklich fürs Leben gelernt habe; für das "echte Leben", das nach Aussage von Alis Vater jetzt beginne. Dafür ließen die beiden die Schulzeit mit all ihren Höhen und Tiefen Revue passieren und kamen schließlich zu dem Schluss, dass "unsere gemeinsame Zeit uns verbindet". Es werde nicht auf das Geld, das man verdient, das Auto, das man fährt, und die Karriere, die man macht, ankommen. Vielmehr zähle es, "wie wir uns unseren Mitmenschen gegenüber verhalten und damit zeigen, wie Menschlichkeit funktioniert."

In einem Akt des Sichtbarmachens dankten die beiden im Namen des gesamten Jahrgangs den unterschiedlichsten Gruppen an der Schule, angefangen über die Schulleitung, das Sekretariat, dem Hausmeister, und, und, und – am Ende stand dann das versammelte Publikum in der Lokhalle und fühlte sich angesprochen und eingebunden. Welch’ große Geste, wie klug und sensibel hatten die beiden das hinbekommen. Keine Frage, daran werden alle Anwesenden noch lange denken!

Herr Brombacher und Frau Schönemann vom Verein der Freunde des Otto-Hahn-Gymnasiums zeichneten dann drei Abiturienten aus: David Hildebrandt, Paul Thies Jule und Ferdinand Toischer für ein Abitur mit 1,0 sowie nochmals Ferdinand für sein herausragendes Engagement am OHG – eine Leistung, die seinesgleichen sucht, hat Ferdinand doch seit der 6. Klasse in den verschiedensten Gremien hoch verlässlich und mit Tatendrang die Schule mitgestaltet.

Geehrt wurden dann für das Fach Mathematik durch Herrn Polle David Hildebrandt, Ferdinand Toischer und Paul Thies Juhle. Für das Fach Chemie überreichte Herr Kuntscher Auszeichnungen an Till Taschenberger, Florian Staudte und Paul Thies Juhle. Die Preise für das Fach Physik gingen, überreicht durch Herrn Vespermann, an Ferdinand Toischer, David Hildebrandt, Hannes Kramer, Till Taschenberger und Jana Fenja Rücker. Die MINT-Zertifikate überreichte Herr Dr. Matthes – sie gingen an Til Taschenberger, Rana Asgarzoei, Carla Pippig, Aljoscha Mävers, Ammon Wemmel, Tjorven Kjell Eilers und Ferdinand Toischer. Im Fach Latein ehrte Herr Dr. Biermann die besonderen Leistungen von Lara Malina Handt, für das Fach Politik/Wirtschaft ging ein Preis, überreicht von Frau Bruse, an Magnus Grabe und Rayan Zaghal erhielt von Frau Dr. Gerhardt einen Preis im Fach Erdkunde.

Anschließend erhielten die Tutorinnen und Tutoren durch die Tutorialsprecherinnen und –sprecher im Rahmen kurzer Laudationen Geschenke und Blumensträuße. Darüber hinaus wurden vom Jahrgang besonders Frau Engels und Frau Bruse geehrt sowie "der beste Hausmeister der Welt", Herr Döring.

Den Schlusspunkt setzte Frau Engels mit Ehrungen für Menschen, die in den letzten Jahren viel bewegt und die Schule tatkräftig unterstützt haben und die sie jetzt hinter sich lassen: Frau Körber (für ihre Arbeit im Elternrat), Herr Brombacher (für sein Engagement im Förderverein), Ferdinand Toischer (für sein riesiges Engagement am OHG) und für Frau Bruse, die die Schule nach 24 Jahren verlässt, um die Schulleitung am FKG zu übernehmen.

Mit Sekt, O-Saft, viel Lachen und Freude wurde dann allenthalben angestoßen und schon mal der Abend eingeläutet, wenn um 19.00 Uhr der Abiball in der Lokhalle beginnt.

Fotos: Philipp Jahn und Jannis Westphal - das Gruppenfoto in Druckqualität findet sich im Bereich Service - Downloads

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