Gemütliche Kirche

Eine Kirche als Wohlfühlort

Kochen in einer Kirche? - Das klingt ja richtig verrückt! Doch genau das geht nicht nur theoretisch, sondern auch ganz praktisch in der einzigartigen Kirche in Lenglern. Der Religionskurs 8d/8a von Frau Rauhaus hat diese Kirche einen Tag lang besucht und ein paar spannende Aufgaben gemacht.

Angekommen, hat sich Daniel Küchenmeister erst einmal vorgestellt. Er ist schon seit vielen Jahren Pastor in dieser Kirche und hat uns wirklich interessante Dinge erzählt. Der Name Küchenmeister liegt übrigens nicht daran, dass die Kirche in Lenglern eine Küche hat, - das ist nur Zufall! Herr Küchenmeister hat uns zunächst erklärt, dass die Kirche in Auftrag einer älteren Dame umgebaut worden ist, welche nach dem Tod ihres Mannes, viel Geld geerbt hatte. Sie hatte im Kindesalter hier gewohnt, zog dann jedoch nach Amerika. Für den Bau der Kirche stellte sie aber ein paar Bedingungen. Die reiche Frau bezahlte den Umbau der Kirche, dafür musste sie vor ihrem Tod fertiggestellt sein, und musste ein Bad, sowie eine kleine Küche beinhalten. So wie die schönen Kirchen in Amerika, die sie gewohnt war! Da niemand wusste, wie viel Zeit die Frau noch vor sich hatte, begann der Umbau der Kirche schnell und wurde genauso schnell auch fertiggestellt. Heute ist es immer noch eine wunderbare, einzigartige Kirche und auch ein echter Wohlfühlort. Dafür sorgen unter anderem der gepflegte Holzboden, die Stühle, auf denen man - anstatt auf weißen Bänken - Platz nehmen kann, der kleine Bereich mit Tischen und Stühlen im hinteren Teil und natürlich die einzigartige Küchenzeile, sowie das kleine Badezimmer.

Laut Aussagen von uns Schülern und Schülerinnen, fühlten wir uns hier wohler als in herkömmlichen Kirchen! Nachdem wir einiges über die Kirche und Daniel Küchenmeister als Person erfahren haben, hatte Frau Rauhaus ein paar spannende und interessante Aufgaben für uns. Die erste war zum Beispiel, dass wir die Kirche erkunden durften. Wir sind auf die Kanzel gegangen, auf die Empore, und sogar ganz hoch zur Glocke. Uns ist besonders das wunderschöne Deckenbild von Jesus aufgefallen. Es bedeckte die gesamte Decke vor der Kanzel und ist ein echter Hingucker! Nachdem wir die Kirche und ihre Eigenschaften erkundet und bewundert hatten, ging es an eine Schreibaufgabe. Zehn Minuten Stille und einfach schreiben, was einem in den Sinn gelangte. Mit den Texten, die dabei entstanden, haben wir noch etwas gemacht, aber dazu später mehr.

Nach einer stärkenden Frühstückspause und einem Einblick in Bad und Küche haben wir dann unsere Wunschkirche gezeichnet. Einen groben Grundriss, plus alle Ideen, die wir zu einer guten Wohlfühlkirche eben so haben. Es wurden total schöne Entwürfe: von Sofas und Hängematten bis hin zu einem herzförmigen Taufbecken war am Ende alles dabei. Unsere letzte Aufgabe war es, von den eben genannten Texten, nun etwa zehn verschiedene Wörter herauszuschreiben, und sie in der Kirche aufzuhängen. Alle haben sich die Blätter mit den Wörtern drauf durchgelesen und dann entschieden, welches man am emotionalsten oder passendsten findet. Nun musste man sich davon noch ein bis zwei einzelne Wörter aussuchen. Die eine Hälfte der Schüler und Schülerinnen hat sich dann in einen Stuhlkreis gesetzt und die Augen geschlossen. Die andere Hälfte hat nach Anweisung von Frau Rauhaus nacheinander schnell die ausgesuchten Wörter laut gesagt. Sie sollten zeigen, was Kirche für einen bedeutet. Als sitzende Person war das echt eine schöne Erfahrung! Es wurde eine Art Geschichte im Kopf abgespielt und die Worte zogen an einem vorbei wie ein Echo. Dann haben wir selbstverständlich einmal die Positionen gewechselt, sodass jeder dran kam.

Zum Schluss sangen wir noch ein wunderschönes Lied zusammen mit Daniel Küchenmeister zum Abschied. Diese einzigartige und besondere Kirche ist echt einen Besuch wert! Man fühlt sich einfach wohl und aufgehoben. Von uns Schülern und Schülerinnen gab es ausschließlich positives Feedback! Und so ging ein wunderschöner Ausflug zu Ende und wir sind mit dem Bus zurück zur Schule gefahren. (von Mina Raczek)

 

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