Konzert
Ein Projekt des Göttinger Knabenchores in Zusammenarbeit mit dem Konzertchor des OHG
Karl Jenkins, geboren 1944 in Wales, wurde u. a. bekannt durch das Projekt "Adiemus", er komponierte erfolgreiche Melodien für Werbespots wie z. B. für Delta Airlines, aber auch eine Kinderoper und ein Requiem.
Die Messe „The Armed Man: A Mass For Peace” wurde von den „Royal Armouries”, dem königlichen Waffenlager in Leeds, im Jahre 2000 in Auftrag gegeben, um das 20. Jahrhundert als das am meisten von Kriegen heimgesuchte Jahrhundert der Menschheitsgeschichte zu kennzeichnen. Sie ist den Opfern des Kosovokrieges gewidmet.
Mit großen sinfonischen Klängen und eindrücklicher Harmonik und Rhythmik ist ein großartiges Werk entstanden, das den Wunsch nach Frieden und der Versöhnung der Menschheit in einer spannenden Klangwelt und im Kontext eines interreligiösen Dialogs zum Ausdruck bringt. “The Armed Man” beinhaltet eine Reihe von geistlichen und weltlichen Texten aus der ganzen Welt, die in den Rahmen der christlichen Messe eingebettet sind: Christliche und muslimische traditionelle Texte und Teile des hinduistischen Gedichtes „Mahábhárata” wechseln ab mit Texten über den Krieg von bekannten Autoren. Jenkins verbindet das Traditionelle mit dem Modernen, verwendet Bestandteile aus Filmmusik, irischer Folklore, geistlicher Kirchenmusik und Musical.
Dankbar sind wir für die Unterstützung von Volkswagen, die es uns ermöglicht mit dem Volkswagen Philharmonik Orchestra zusammen zu arbeiten, so dass wir die klanglichen Möglichkeiten der großen Orchestrierung nutzen können.
Die Sänger des Konzertchores und des Göttinger Knabenchores möchten dieses Werk verstanden wissen als einen Beitrag zum Frieden in der Zeit der großen weltweiten Flüchtlingskrise. Von Beginn an haben wir versucht die integrative Kraft des Werkes zu nutzen. An unseren Proben waren jugendliche Flüchtlinge aus Syrien beteiligt, die nur deshalb heute nicht mit auf der Bühne stehen, weil sie in Flüchtlingseinrichtungen anderer Gemeinden verlegt wurden, bevor sie das Projekt mit uns beenden können. Ein besonderer Dank gilt Herrn Sulfian Alobiad Alawad, der trotz der Sorge um seine noch auf dem Weg befindliche Familie das arabische Gebet im 2. Satz singt. Bereichernd ist auch die Bereitschaft einiger Eltern, uns diesmal aktiv zu unterstützen und das Werk gemeinsam mit uns zu singen.
Das Otto-Hahn-Gymnasium begleitet die Aufführung zusätzlich mit einer Ausstellung zum Thema „Flucht und Ausgrenzung” in den Seitenschiffen der Kirche. Frau Siebert hat die Kunstwerke, Acrylbilder und Plastiken, mit Oberstufenschülern im Unterricht erstellt und fotografisch in Szene gesetzt.
Eintrittskarten sind online bei Reservix und an den öffentlichen Vorverkaufsstellen erhältlich.
Michael Krause
Göttinger Tageblatt vom 09.11.2016
Göttinger Tageblatt vom 15.11.2016