Mongolei Austausch

Zum dritten Mal besucht eine Austauschschülergruppe das OHG

(IM.) Vor 800 Jahren verbreitete die Ankunft der Mongolen allgemein Furcht und Schrecken. Ganz anders heute: Voller Vorfreude und Spannung erwarteten am vergangenen Samstag neunzehn Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klassen ihre mongolischen Austauschpartner. Und heute hat auch die Schulleiterin Frau Engels die jugendlichen Gäste und die zwei mongolischen Lehrerinnen Frau Oyunbileg und Frau Sarangereel vor den mongolischen Schülern gestalteten Info-Stellwänden begrüßt. Dabei überreichten die Gäste der Schulleiterin ein Bild mit dem Namen der Schule in altmongolischer Schrift.

Bereits zum dritten Mal findet in diesem Jahr der Schüleraustausch zwischen dem OHG und der Schule 19 in Darkhan statt. Darkhan ist mit etwa 100.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt des zentralasiatischen Steppenlandes und an der Schule 19 wird Deutsch als sprachlicher Schwerpunkt gelehrt. Deshalb ist die Teilnahme der jungen Mongolen am Unterricht des OHG gleichzeitig ein wichtiger Aspekt ihrer Sprachausbildung.

Rund um das Thema „Industrielle Entwicklung und Umwelt“ werden in den nächsten zwei Wochen viele Exkursionen und Besichtigungen stattfinden. Das geht von dem Besuch der Abfallentsorgung in Deiderode über das Volkswagenwerk in Wolfsburg bis zum DLR SchoolLab in Göttingen. Dabei steht das Selbermachen im Vordergrund, so gestern bei Wasseruntersuchungen an Leine und Kiessee oder bei den biologischen Wasseruntersuchungen am XLAB. Ein Höhepunkt wird sicher am kommenden Wochenende die zweitägige Exkursion nach Hamburg werden.

Doch es bleibt auch noch viel Zeit für Aktivitäten in den Familien, so dass man die andere Kultur kennenlernen kann und dass sich echte Freundschaften zwischen deutschen und mongolischen Schülern entwickeln kann. Und wenn unsere Gäste am 16. April wieder die Rückreise in die Mongolei antreten, können sich alle Beteiligten schon auf ein Wiedersehen im September freuen, wenn unsere Schülerinnen und Schüler zum Gegenbesuch in die Mongolei aufbrechen.

Stadtrallye, Wasseruntersuchungen und Abfallbehandlungsanlage

Montag 4.4.2016 - Stadtrallye

Am Montag, dem 4. April machten wir vom Mongoleiaustausch eine Stadtrallye durch Göttingen. Wir starteten an der St. Jacobi Kirche, wo wir zu allererst einen Vortrag über die Kirche hörten. Als nächstes wurde uns die Orgel von dem Kantor Stefan Kordes gezeigt. Dabei haben wir gelernt, dass die Orgel das größte Instrument der Welt ist. Sie besteht aus zahlreichen Pfeifen, die sich je nach Tonhöhe in der Größe unterscheiden. Anschließend wurden uns noch ein paar Stücke vorgespielt und diejenigen, die Klavier spielen können, hatten die Möglichkeit selbst ein Stück zu spielen. Nach dem Kirchenbesuch ging die Stadtrallye los. Wir teilten uns in kleine Gruppen und beantworteten die Fragestellungen. Diese führte uns durch die Weender Straße bis hoch zum Deutschen Theater, am Botanischen Garten vorbei bis runter zur Lokhalle. Anschließender Treffpunkt war das Gänseliesel. Dort hörten wir einen Vortrag über den Wilhelmsplatz und das alte Rathaus. So gewannen die mongolischen Austauschschüler/innen einen Überblick von Göttingen.

Dienstag, 5.4.2016 - Wasseruntersuchungen

Am Dienstag, dem 5.4.16, haben wir uns alle nach der Schule um 14.00 Uhr in der oberen Pausenhalle getroffen. Anschließend sind wir mit der ganzen Gruppe zur Entnahme von Wasserproben an die Leine gegangen. Hierfür haben wir uns in 5 Gruppen, Mongolen und Deutsche gemischt, aufgeteilt. Mit einem uns zur Verfügung gestellten Experimentierkoffer analysierten wir das Wasser auf die Trübung, die Temperatur, den pH-Wert, die Gesamthärte, den Nitrit-, Nitrat- und den Phosphatgehalt. Nachdem wir dies beendet haben, sind wir zum Kiessee gegangen, um den gesamten Vorgang, nur diesmal mit einer Wasserprobe des Kiessees, zu wiederholen. Abschließend haben wir unsere Ergebnisse ausgewertet und haben uns generell nochmal über die Konsequenzen der Tier-/Entenfütterung am Kiessee unterhalten.

Mittwoch 6.4. 2016 - Abfallbehandlungsanlage Deiderode

Am Mittwoch, den 06.04.2016, besuchten wir mit unseren mongolischen Austauschschülern die Abfallbehandlungsanlage Deiderode. Als wir mit dem Bus ankamen, wurden wir bereits erwartet und sind dann in ein Bürogebäude geführt worden. Wir versammelten uns in einem Gruppenraum und erfuhren durch einen Vortrag viel über die Abfallbehandlungsanlage und ihre Aufgaben. Danach zogen wir uns Helme und Warnwesten an und gingen in 2 Gruppen über das Gelände, wobei uns anhand der Gebäude/Geräte die einzelnen Schritte des Abfallzerfalls erklärt wurden. Sehr interessant waren auch die Fundsachen, wie Munition etc., welche mit dem Abfall angeliefert wurden.

Rathaus, Ausflug nach Hamburg

Donnerstag 7.4.2016 - Rathaus

Am Donnertag, den 7. April wurden wir im Rathaus herzlich empfangen. Im Ratsaal begrüßte uns die zweite Bürgermeisterin, Frau Behbehani, mit einer netten Rede. Anschließend wurde uns noch ein Film über Göttingen gezeigt. Dieser beinhaltete Göttingens schönsten Orte zum Essengehen, Shoppen und Erholen. Nach dem Film führen wir mit dem Fahrstuhl in den 16. Stock, um dort den Blick über Göttingen zu genießen.

Freitag 8. und Samstag 9.4. - Ausflug nach Hamburg

Freitagmorgen um 8:45 Uhr haben wir uns alle am Bahnhof getroffen, um dann mit den Zug zusammen nach Hamburg zu fahren. Die Zugfahrt war sehr lustig und nach einmal Umsteigen in Uelzen waren wir dann gegen 13 Uhr in Hamburg angekommen. Ein wenig erschöpft teilten wir uns selbst in kleine Gruppen auf und bezogen unsere Zimmer.

Danach haben wir uns auf den Weg zu den Landungsbrücken gemacht und nach einem kurzen Snack und einen Vortrag über die Geschichte von Hamburg sind wir in Richtung Speicherstadt aufgebrochen. Zuvor hatten wir noch einen Mann gesehen, der sehr große Seifenblasen gemacht hat, die wir alle gründlich wieder zerplatzt haben. Die Mongolen waren alle sehr beeindruckt und haben eifrig Fotos geschossen.

In der Speicherstadt angekommen haben wir die Elbphilharmonie, das Konzerthaus, betrachtet, welches einen modernen Aufbau hat, der Bau darunter steht unter Denkmalschutz. Danach sind wir den Kanal weiter gefolgt und zur Kirche St. Nikolai gelaufen. Leider hatte es angefangen zu regnen und wir mussten uns alle unter ein kleines Dach stellen. Julia hat uns dann noch etwas über die Kirche erzählt. Anschließend gab es noch einen Abstecher zur St. Michaelis Kirche. Die großen Orgeln und der reich verzierte Kirchenbau hat uns alle sehr fasziniert. Ein paar von uns sind dann noch auf den Turm gegangen. Jedoch war das Wetter recht schlecht, sodass man keine gute Aussicht hatte.

Dann war es auch schon recht spät und wir sind zurück zur Jugendherberge gegangen und konnten uns dort wieder aufwärmen. Zum Abendessen gab es Ofenkartoffeln mit verschiedenen Saucen und Dips. Nach dem Abendessen hatten wir Zeit für uns. Wir konnten rausgehen, und den Hafen angucken oder in der Jugendherberge bleiben und Billard oder Tischtennis spielen. Als es dunkel wurde, haben sich ein paar von uns draußen auf die Terrasse gesetzt. Von dort hat man einen richtig schönen Überblick über den beleuchteten Hafen. Gegen 22 Uhr sind wir dann alle auf unsere Zimmer gegangen und haben den Abend ausklingen lassen.

Am Samstag sind wir schon am Morgen zu den Landungsbrücken gegangen, um eine Hafenrundfahrt zu machen. Mit dem netten Kapitän sind wir dann mit einem kleinen Schiff zuerst in Richtung Speicherstadt gefahren. Wir haben viel über die ursprüngliche Funktion der großen Backsteingebäude erfahren, wie die Lagerung von Lebensmitteln und Rohstoffen, die von Schiffen in den Hafen gebracht wurden. Wir fuhren eine ganze Weile durch die Speicherstadt und drehten dann an einem kleinen Schlösschen. Als nächstes fuhren wir in die neuentstehende und teilweise auch schon fertige Hafencity. Dort haben wir sehr viele verglaste Hochhäuser gesehen und der Kapitän hat einige lustige Scherze auf Kosten der reichen Bewohner gemacht. Nachdem wir die Hafencity hinter uns gelassen hatten, gelangten wir in einen kleinen Teil des richtigen Hafens. Wir haben sowohl Kreuzfahrtschiffe, als auch Schiffe in der Reparatur gesehen. Das war sehr interessant und für die Mongolen sicher auch eine neue Erfahrung, weil die Mongolen schließlich kein Meer in der Mongolei haben. Zuletzt sind wir noch an der berühmten Elbphilharmonie vorbei gefahren und selbstverständlich hat der der Kapitän auch hier wieder ein paar Scherze über die ungeplant hohen Kosten gemacht. Abschließend war die Hafenrundfahrt sehr schön und interessant und wir würden es sicher nochmal mit den Mongolen machen!

Darauf sind wir mit der Straßenbahn zum Rathaus gefahren, wo auch unser Sammelpunkt war. Dann, nach zwei kurzen Referaten, durften wir mit unseren Mongolen im Schlepptau losziehen. Wir gingen kreuz und quer durch die Stadt, bis hin zu der Europapassage, wo wir dann in unseren kleinen Gruppen zu Mittag gegessen haben. Anschließend wollten die Mongolen noch Souvenirs für Zuhause kaufen. Um 15:15 Uhr haben wir uns alle wieder am Rathaus getroffen, um gemeinsam zum Bahnhof zu gehen, damit wir unseren Zug nicht verpassen. Abends haben wir nach zwei anstrengenden Tagen wieder Göttingen erreicht. Wir sind alle nach Hause gefahren und todmüde ins Bett gefallen.

Badeparadies Eiswiese, Wolfsburg

Montag 11.4.2016 - Freizeitbad Eiswiese

Am Montag, dem 11. April, besuchten wir das Freizeitbad Eiswiese. Zuerst besichtigten die mongolischen Austauschschüler/innen die Betriebstechnik. Anschließend gingen alle schwimmen. Jedoch waren wir etwas misstrauisch, da die mongolischen Austauschschüler/innen uns schon Wochen zuvor gesagt haben, dass sie nicht schwimmen können. Aber unser Sportlehrer Herr Martin führte die Mongolen gut ein, so dass sich nachher rausstellte, dass diese Bedenken grundlos waren, denn es bereitete allen viel Spaß. Außerdem war es für die Mongolen eine neue Erfahrung. Einige testeten die Rutsche, während andere sich im Whirlpool aufhielten oder Wasserball spielten. 

Mittwoch 13.04.2016 - Wolfsburg

Am Mittwoch, dem 13.04. haben wir uns morgens um 8:15 Uhr getroffen, da wir um 8:30 Uhr eine Exkursion zur Autostadt und ins VW-Werk nach Wolfsburg gemacht haben.

Nach ca. zwei Stunden Fahrt sind wir in Wolfsburg angekommen. Zu allererst durften wir für ca. eine Stunde die Autostadt mit unseren Mongolen in kleineren Gruppen selbstständig erkunden. Wir waren hauptsächlich im Hauptgebäude, indem man unter anderem einen Film über die VW-Standorte auf der ganzen Welt sehen konnte. Danach haben wir uns für die “Bootstour” zum VW-Werk getroffen. Die Schiffsfahrt hat „sehr lange“ gedauert, ganze fünf Minuten, bis wir dann in kleine Züge umgestiegen sind, in denen wir das VW-Werk besichtigt haben. In diesem konnten wir alle einzelnen Schritte bis zu einem vollständigen Wagen mitverfolgen. Wir konnten die Montage des neuen Tiguan, der erst in ein paar Tagen herauskommt, sehen. Als die Besichtigung zu Ende war, durften wir uns erneut in kleinen Gruppen in der Autostadt bewegen. Dort sind wir hauptsächlich im Außenbereich herumgegangen. Wir konnten uns viele verschiedene Automarken anschauen, unter anderem Porsche und Lamborghini, und außerdem noch unser größtes Highlight, das Automuseum. Außerdem durften wir das meist verkaufte VW-Modell essen, und zwar die VW-Currywurst. Nach einem sehr ereignisreichen Tag sind wir dann um ca. 19.00 Uhr in Göttingen angekommen.

XLAB, DLR School Lab, Abschied

Donnerstag 14.04.2016 - Besuch im XLAB und DLR School Lab

Am Donnerstag, dem 14.04.2016, haben wir uns alle am Morgen beim XLAB getroffen. Das XLAB, das Göttinger Experimentallabor für junge Leute e.V., ist das größte deutsche Schullabor. Dort haben wir von 9 bis 12 Uhr biologische Wasseruntersuchengen durchgeführt, d.h. wir haben Plankton und andere Individuen unter Mikroskopen analysiert und einzelne Notizen zu den jeweiligen Lebewesen geschrieben. Dabei „entdeckten" einige Schüler seltene Planktonarten. Anschließend, um ca. 12 Uhr, aßen wir zu Mittag in der Nordmensa des Studentenwerks Göttingen, welches uns kostenlose Essensmarken zur Verfügung stellte.

Von 14 bis 17 Uhr besuchten wir das DLR School Lab. Das DLR ist das deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt und gleichzeitig eine der größten und modernsten Forschungseinrichtungen Europas. Dort wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt: die einen bauten Gleitflieger aus Styropor, während die anderen die Anlagen zur Strömungsforschung, wie auch ein altes Flugzeug zu Forschungszwecken, besichtigten. Anschließend wurden die Aktivitäten getauscht, so dass jeder sowohl seinen eigenen Gleitflieger gebaut hatte und die Strömungsforschungs-Anlage anschauen konnte.

Freitag 15.4. - Abschiedsabend

Am letzten Besuchstag der Mongolen in Göttingen fand in der oberen Pausenhalle des OHG der Abschiedsabend statt. Die mongolischen Schüler überraschten Eltern, Schüler und Familienangehörige mit aufwändigen traditionellen mongolischen Kostümen. Sie hatten eine Reihe von kleinen Präsentationen vorbereitet, über die Mongolei, die Hauptstadt Ulaanbaatar und ihre Heimatstadt Darkhan. Besonders beeindruckend waren jedoch die musikalischen und tänzerischen Vorführungen. Auch die Englischlehrerin sang, ganz ohne Instrumentalbegleitung, ein melancholisch-schönes traditionelles mongolisches Lied vor. Bei einem von unseren Schülern und Eltern bereitgestellten reichhaltigen Büffet klangen zwei spannende Wochen Austausch mit den mongolischen Schülern am OHG aus. Am nächsten Morgen verabschiedeten wir die mongolischen Gäste zur Heimreise über Berlin und Ulaanbaatar nach Darkhan. Und jetzt freuen sich alle auf ein Wiedersehen Ende August in der Mongolei.

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