Polenaustausch
Neustart des Austausches mit Polen
(su) Über mehrere Jahre unterhielt das OHG einen Schüleraustausch mit einem Warschauer Lyzeum. Aufgrund von organisatorischen Problemen musste dieser Austausch vor drei Jahren aber beendet werden. Mithilfe der Deutsch-Polnischen-Gesellschaft Göttingen (Herzlichen Dank!) haben wir aber jetzt eine neue Schule in Gdynia (an der polnischen Ostsee bei Gdańsk/Danzig) gefunden, um diese Begegnungen neu zu beleben. Seit Montag, 09. April besuchen 17 Schülerinnen und Schüler in Begleitung zweier Lehrkräfte des "Zespól Szkół Ogólnokształcacych nr 2 w Gdyni-II Liceum Ogólnokształcace" Deutschland.
Los ging es gleich am Montag mit einem Begegnungsseminar im Gesamteuropäischen Studienwerk in Vlotho (www.gesw.de). Die Idee dahinter ist, dass bei diesem Austausch die Partner nicht aufgrund von möglichen Gemeinsamkeiten in ihren Profilen / Fragebögen vorab zugeteilt werden, sondern sich während eines knapp dreitägigen gemeinsamen Seminars kennenlernen, während sie gemeinsam an verschiedenen Themen arbeiten, Spiele durchführen und ihre Freizeit verbringen.
Wie bereits von früheren Begegnungen gewohnt, war das Programm beim GESW sehr gut organisiert und wurde von Herrn Dr. Schüsselbauer und seinem Team kompetent durchgeführt. Herzlichen Dank auch auf diesem Wege.
Nach sogenannten icebreaking activities ging es quer durch das Haus auf einer Tour d’Europe bei der es galt, die Länder anhand von Flaggen, Autokennzeichen, berühmten Persönlichkeiten, Büchern, CDs usw. zu erraten galt. Eine abendliche Stadtführung durch Vlotho rundete den ersten Tag ab, bei dem vor allem die polnischen Schüler aufgrund der langen Anreise über die Nacht (Abfahrt war Sonntagnachmittag) ziemlich erschöpft waren.
Am zweiten und dritten Tag standen dann die gemeinsame deutsch-polnische und europäische Geschichte und ein gemeinsamer Blick in die Zukunft auf dem Programm. In verschiedenen Workshops machten sich die Schülerinnen und Schüler aus beiden Ländern Gedanken über ihr Leben im Jahr 2030. Wird die EU noch bestehen – und wenn ja, wie wird sie gestaltet sein? Sind Smartphones dann noch up to date oder kommunizieren wir nur noch über Implantate oder kleine Uhren? Wie geht es der Umwelt? Wie leben wir auf sozialer Ebene zusammen? – Das waren beispielsweise Themen, die kontrovers diskutiert worden. Als Präsentationen wählten die Gruppen dann Vorträge, fiktive TV-Nachrichten-Sendungen oder kurze Rollenspiele. Auch dabei mischten sich die Sprachen immer mehr. Nach anfänglichem Deutsch und Polnisch als gleichberechtigte Seminarsprachen (jeweilige Übersetzungen) setzte sich schon am zweiten Tag Englisch als Verkehrssprache durch, was auch dazu führte, dass Grenzen immer mehr verschwammen – oder wie Herr Schüsselbauer es ausdrückte, als Außenstehender konnte man gar nicht mehr genau erkennen, wer eigentlich aus welchem Land kam. (Ziel erreicht!)
In Göttingen geht die Austauschbegegnung neben gemeinsamen Schulstunden mit Ausflügen in die Stadt und Umgebung, nach Hannover und ins Grenzlandmuseum Teistungen weiter. Am späten Montagabend (bzw. –nacht) heißt es dann "do widzenia!" und bis Anfang Juni, denn dann werden unsere Schülerinnen und Schüler nach Gdynia fahren.
Unser Dank gilt auch dem Deutsch-Polnischen-Jugendwerk, das diesen Austausch finanziell unterstützt.