Radeln als Erkenntnisgewinn

"Nichts ist vergleichbar mit der einfachen Freude, Rad zu fahren." John F. Kennedy

(pre.) Diese Erkenntnis des 35. amerikanischen Präsidenten teilen nicht nur die fünf Schüler, welche die Radsport AG in diesem Jahr zum wiederholten Mal gewählt haben, sondern auch die Radsportnovizen aus den Klassen 5 bis 7, die kürzlich hochmotiviert am Jahnstadion die ersten Rennerfahrungen sammelten. Das Wetter spielte den Radlern in diesem Jahr ordentlich in die Karten: die Sonne (er)schien freitags zuverlässig spätestens zur Mittagszeit, ein mitunter starker Süd-West-Wind förderte die Erkenntnis, warum Windschattenfahren im Radsport durchaus zielführend sein kann. Von erfahrenen Pedaleuren hört man des öfteren den Spruch "Gegenwind formt den Charakter", doch die Frage, warum der Wind immer von vorne zu kommen scheint, ist bis heute nicht geklärt.

Keine große Rolle spielt der Wind bei einer besonderen Disziplin der AG: dem sogenannten "Langsamrennen". Bei einer Streckenlänge von ca. 10 Metern gewinnt derjenige, der als letztes im Ziel ankommt, ohne dass dabei die Füße den Boden berühren dürfen. Schon der Politiker Claude Pepper wusste: "Das Leben ist wie Radfahren. Du fällst nicht, solange du in die Pedale trittst."

Ganz anders geht es bei den Ausscheidungs- und Punkterennen zu. Hier ist neben einer guten Ausdauer und viel Muskelkraft auch taktisches Geschick gefragt. Es ist eine große Freude zu beobachten, mit wieviel Einsatz und Wille hier um jeden Punkt, jede Sekunde und jede Platzierung gekämpft wird. Es kann schon einmal vorkommen, dass sich Neulinge auf dem Rennrad bei einem 1000 Meter - Zeitfahren das Rennen falsch einteilen und "hinten raus" ganz böse einbrechen. Hier sei ein Ausspruch des vielfachen Tour-de-France-Teilnehmers Jens Voigt bemüht: "Wenn mir meine Beine wehtun, sage ich: Shut up legs! Ihr tut, was ich euch sage!" Tja, wenn das immer so einfach wäre

Und noch ein Spruch für alle Couchpotatoes: "Hills hurt, couches kill." Damit Letzteres nicht passiert und die Hügel irgendwann ihren Schrecken verlieren, werden wir im nächsten Jahr in der Vorbereitung auf die hoffentlich stattfindende "Tour d’Energie" auch den einen oder anderen Hügel in der Umgebung Göttingens erklimmen.
Die Teilnehmer der Rad-AG freuen sich jedenfalls schon auf weitere gemeinsame High- oder auch Lowspeed-Erlebnisse auf dem Rennrad.