Mit dem "Kanzler" auf der Fulda

Wir, der Sportkurs aus Jahrgang 12 von Frau Wiehl, waren vom 03.-07.06.2024 im Bootshaus der Uni Göttingen in Wilhelmshausen, um auf der Fulda das Rudern zu lernen.
Zum Zeitpunkt unserer Ankunft am Montag war unsere Stimmung ähnlich wie das Wetter, eher bewölkt. Keiner von uns hatte Erfahrung im Rudern und dementsprechend wusste niemand so richtig, was auf uns zukommt. Unsere Woche startete mit einer grundlegenden Einführung, wie die Boote getragen werden, welche Kommandos es zum Tragen der Boote und zum Einsteigen gibt und was die einzelnen Bestandteile - Stemmbrett, Skulls, Dollen etc. - überhaupt sind.

Bald darauf legten wir mit zwei Vierern, genannt "Joschi" und "Kanzler", ab. Dabei halfen uns als Steuermänner Ole und Herr Heinke, die Kommandos zum Ein- und Ausstieg, zur Wende und für die Technikgrundlagen gaben. Trotz dieser tollen Unterstützung sah das Rudern zunächst weniger nach Sport, sondern eher wie eine Art chaotische Kunst-Performance aus. Das Ziel des Kurses, dass alle sicher Skiff, das Einzelboot, fahren können, das im Gegensatz zu den Mannschaftsbooten Fehler mit dem Kentern bestraft, lag zu diesem Zeitpunkt noch in weiter Ferne.

Doch Übung macht ja bekanntlich den Meister. Nach mehreren Fahrten in den Mannschaftsbooten, trauten sich die ersten in das Fun-Boot, ebenfalls ein Einzelboot, in welchem das Kentern jedoch fast unmöglich ist. Hier konnten wir unsere Rudertechnik individuell verbessern und schon einmal merken wie es ist, alleine auf dem Wasser zu sein. Wobei wirklich 'alleine' waren wir nie, so unterstützten uns auf der Fulda Frau Wiehl, Herr Heinke oder Herr Kuntscher im Kanu, indem sie unsere Technik korrigierten oder auch einfach nur mentalen Beistand leisteten. Natürlich unterstützten wir uns auch alle gegenseitig als Stegdienst beim An- und Ablegen oder motivierten uns per Megafon.

Mit dieser Unterstützung versuchten die ersten von uns das Fahren mit dem Skiff. Besonders bei den Wenden kam es zu Kenterungen von einigen, aber bei dem sonnigen Wetter war das kalte Fuldawasser fast schon eine Erfrischung. Also: fast! Am Mittwoch kam dann die Erschöpfung zum Vorschein, aber trotz Muskelkater und Sonnenbrand vom Vortag nutzten wir die Zeit bis zum heftigen Regen noch einmal zum Üben auf Mannschaftsboot, Fun-Boot und Skiff.

"Wir sind Kanzler!" - mit diesem Satz startete unsere Ruderwanderfahrt am Donnerstag, bei der wir uns mit drei Viererbooten – "Joschi", "Stocherkahn" und eben dem "Kanzler" - sowie dem Zweierboot mit Steuermann und zwei "Kielschweinchen" auf eine längere Fahrt machten.
Dabei wurden unsere Hände zwar sehr in Mitleidenschaft gezogen und wir benötigten danach alle eine ausgiebige Mittagspause, aber jeder von uns konnte so noch einmal seine Technik verbessern und Sicherheit dazu gewinnen.

Und so sah das Fahren im Skiff am Nachmittag schon viel sicherer aus, sodass auch bei der Prüfung am Freitag niemand kenterte. Das Ziel des Kurses, dass anfangs noch sehr weit entfernt schien, erreichten wir somit alle und hatten dabei auch noch wirklich viel Spaß am Sport. Aber nicht nur das Rudern machte unsere Zeit in Wilhelmshausen zu einer tollen Erfahrung, sondern auch das gemeinsame Kochen und Essen und die Freizeit am Abend.

Und auch das war ein Ziel dieser Fahrt: eine gute gemeinsame Zeit als Kurs. Und die hatten wir auf jeden Fall!

Charlotte Korte und Gesa Reinhold