Q2 Religionskurs
Was im Leben wirklich zählt
Mit der Frage, was einem im Leben wirklich wichtig ist, wird man im Alltag eher weniger konfrontiert. Und dennoch setzen wir tagtäglich Prioritäten und treffen Entscheidungen - manche überlegter als andere. Vielleicht werden uns diese Vorgänge etwas bewusster, wenn man sich mit seiner persönlichen Einstellung auseinandersetzt. Was zählt für mich? In was lohnt es sich, Zeit zu investieren? Was möchte ich aus meinem Leben machen? Damit konnten wir uns am 06.12.2018, dem Nikolaustag, beim Schülerforum der Landeskirche in Hannover beschäftigen.
Viele angebotene Workshops, aber auch ein Theaterstück sowie ein Poetry Slam führten uns in verschiedenster Art und Weise näher an Antworten heran. Schnell stellte sich allerdings heraus, dass keine Musterlösung existiert. Die Frage nach dem, was zählt, ist eine, der die Menschen schon immer nachgegangen sind. Was ist der Sinn hinter allem und was werde ich rückblickend auf mein eigenes Leben empfinden? Werde ich Chancen verpasst haben, Dinge bereuen? An was werde ich mich lächelnd zurückerinnern? Vermutlich nicht zuerst an mein Auto mit 300 PS oder die 2.000 Likes auf Instagram. Vermutlich an die Momente, die durch andere Menschen besonders wurden. An die Dinge im Leben, die nicht greifbar sind und sich nicht auf einem Bankkonto anlegen lassen. Zu diesem Ergebnis kam zumindest auch die von unserem Kurs gestartete Umfrage für die Abschlussandacht, die wir gestalten durften. Erwartbar erstplatziert waren Begriffe wie Freunde und Familie. Aus den angegebenen Begründungen kristallisierte sich die Suche nach Geborgenheit, Unterstützung und Halt heraus. Aber während der Auswertung der Fragebögen war schnell festzustellen, dass jede Antwort für sich doch sehr individuell war. Häufig zählten auch speziell auf eigenen Erfahrungen beruhende Bereiche für Personen besonders viel, wie zum Beispiel die Musik. Aber auch Werte wie Freiheit, Loyalität und Gerechtigkeit tauchten auf.
Eine besondere Erfahrung durften Constanze Bense, Melina Krücke, Markus Auerbach und Elena Kleinjohann mitnehmen: Zum Schluss der Veranstaltung spielten und sangen sie auf der Bühne vor mehreren hundert Schülerinnen und Schülern das Lied "Ich wünsch´ Dir Gottes Segen". Julia Tröger und Henri Marienhagen stellten zudem die Ergebnisse unser Umfrage vor.
Und vielleicht zählen ja gerade Erlebnisse wie diese. Oder wie ein Teilnehmer des Poetry-Slam-Wettbewerbs gekonnt formulierte "…weil man das, was zählt, nicht zählen kann".
Text von Anneke Borcherding