Touchdown auf dem Mars

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... Touchdown auf dem Mars!

Gebannt verfolgen etwa 350 Augenpaare die Live-Übertragung vom Kontrollzentrum der NASA: „Der Mars-Lander hat sich jetzt vom Orbiter abgekoppelt“, lässt die Sprecherin wissen – und damit beginnen sechs Minuten Zitterpartie. Eingreifen kann jetzt niemand mehr: Der Mars ist so weit von der Erde entfernt, dass die lichtschnellen Radiosignale länger hierher brauchen als die Landung selbst.

Doch es geht alles gut: Der InSight-Lander ist heil auf dem roten Planeten gelandet, die Kamera funktioniert, erste einwandfreie Bilder werden auf der Erde empfangen. Das ist alles andere als selbstverständlich – von den Missionen, die die Menschheit bisher zum Mars gesendet hat, ist bislang nur jede dritte geglückt. 

Und so ist die Erleichterung an diesem Abend groß, hier im Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) in Göttingen. Die Forscherinnen und Forscher haben selbst wissenschaftliche Geräte für diese Mission mitentwickelt, bei denen es um die Geologie des Mars geht. Einst war unser Nachbarplanet von Ozeanen bedeckt und hatte eine dichtere Atmosphäre: Was ist aus ihnen geworden, wann und wie schnell?

Die Astronomie-AG ist an diesem Abend mit einem gut besuchten Stand dabei. Die Fragebögen fürs Preis-Quiz gehen schnell aus – kein Wunder, als erster Preis winkt das Brettspiel "Terraforming Mars", das freundlicherweise die Göttinger "Spieleburg" gestiftet hatte (herzlichen Dank!). Die Kooperation mit dem MPS klappt reibungslos, und schnell sind weitere Bögen ausgedruckt.

Bereits in den Wochen vor der Landung hatten die Schülerinnen und Schüler Vorträge zum Mars besucht – oft zusammen mit Mitgliedern der beiden WPUs „Astrobiologie“ und anderen Interessierten. Viele sind mit dem Mars jetzt auch persönlich verbunden: Der Lander hat auch eine kleine Plakette mit den Namen einiger Millionen Mars-begeisterter Erdlinge zur Lava-Ebene "Elysium Planitia" getragen.

Vielleicht bleibt’s nicht beim Namen? Die Frage ging dem einen oder anderen AG-ler durch den Kopf, als wir den Film "Aufbruch zum" Mond“ gesehen hatten. Vor fast fünfzig Jahren betrat der erste Mensch den Mond, vor 46 Jahren der letzte – und seither haben Menschen die Erde nicht weiter als ein paar hundert Kilometer weit verlassen. Soll man den Mars besuchen? Gar besiedeln? Was bringt das an Vorteilen? Was ist, wenn es dort bereits Leben gibt? Das sind Fragen, denen sich die Astro-AG auf vielen Wegen nähert: Vorträge besuchen, Filme anschauen, spielerisch oder mit den Mitteln der Physik.



Apropos Vorträge: Bereits am Donnerstag, den 27.9.2018, machte sich ein Teil der Astro-AG von OHG, MPG und FKG nach unserem allwöchentlichen Treffen am OHG auf den Weg zum Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) hier in Göttingen. Dort fand nämlich die erste Veranstaltung "Marsforschung – Was soll das?" aus der Vortragsreihe "Sehnsuchtsplanet Mars" statt, in welcher MPS-Forscher Doktor Fred Goesmann mit viel Humor, gut verständlicher Sprache und fachlicher Kompetenz in das Thema einführte. Er untermalte dies nicht nur mit einer strukturierten PowerPoint samt Bildern und Stichpunkten, sondern auch mittels hilfreicher Beispiele und Vergleiche. So wurde dem Publikum etwa der Masseunterschied eines Körpers auf dem Mars und der Erde durch zwei eigens hergestellte Metallblöcke vor Augen geführt. Ergänzend flossen noch einige Fun-Facts ein: Wusstet ihr zum Beispiel, dass es Armbanduhren gibt, bei denen ein Tag die Länge eines Marstages anstatt eines 24-Stunden-Erden-Tages hat?

Nach dem gut besetzten, etwa 45-minütigen Vortrag folgten noch Fragen von Zuhörern jeden Alters, natürlich auch aus unserer Astro-AG.

Am Ende machte Herr Rauch mit uns und ein paar anderen interessierten Zuhörern einen Abstecher zum Modell des Saturnmondes Enceladus und erzählte zudem von den ihm ähnlichen Jupitermond Europa und dem Saturnmond Titan.

Ein unterhaltsamer und gelungener Ausflug für uns alle, herzlichen Dank!

Text von Cecilia Patek und A. P. Rauch (RCA), Bilder: privat, z. T. NASA



 

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