Verkehrssicherheitstag

WAM - Wait a minute

WAM (Wait a minute) – Der Verkehrssicherheitstag für den 11. Und 12. Jahrgang am OHG

(wil.) Junge Fahranfängerinnen und -anfänger sind wiederholt in schwere Verkehrsunfälle involviert! Sie gelten als Risikogruppe, jedoch nehmen sie sich relativ häufig nicht als solche wahr.

Mit dem großen Verkehrssicherheitstag am OHG, der am 25.10.24 für den gesamten 11. und 12. Jahrgang bei strahlendem Sonnenschein stattfand, wollten wir versuchen, unsere Schülerinnen und Schüler darin zu unterstützen, dass sie bewusst und sensibel mögliche Gefahrensituationen erkennen und verantwortungsvoll und klug darauf reagieren.

Nachdem der 12. Jahrgang bereits in einer Theoriesitzung auf typische Unfallgefahren und Strategien zur Vermeidung solcher eingestimmt wurde, sollte nun auch ermöglicht werden, sich aktiv mit möglichen Gefahren und deren Prävention auseinanderzusetzen.

Bei dieser Präventionsveranstaltung wurden viele unterschiedlichen Stationen durchlaufen.

So stellte der ADAC Niedersachsen bspw. einen Überschlagssimulator zur Verfügung, in dem die Schülerinnen und Schüler kopfüber erfahren konnten, wie es sich anfühlt, wenn der PKW auf dem Dach oder der Seite landet. Auch vom ADAC betreut wurde die Station mit dem Crash-Auto. Der verunfallte und dementsprechend zerstörte Kleinwagen hat allen deutlich vor Augen geführt, welche Kräfte bei einem schweren Unfall auf das Auto und die Insassen darin wirken. Ein dazu eingespielter Lehrfilm zeigte zudem auf, wie man (bspw. durch ein Fahrtraining) seine Autofahrkünste trainieren, verbessern  und damit Unfälle umgehen kann. Ein Reaktionstestgerät, was durch die Verkehrswacht Göttingen betreut wurde, offenbarte ziemlich verlässlich, dass die eigene Reaktionsfähigkeit leider nicht so gut ist, wie man von sich selber angenommen hat. In einem Fahrsimulator - der voll verkabelte Smart wurde auch vom ADAC gestellt - saßen die Schülerinnen und Schüler einzeln in dem Auto und versuchten eine computersimulierte Strecke abzufahren - nicht wenige landeten auf der falschen Fahrbahn oder auch im Graben, wobei andere souverän auf plötzliche Veränderungen der Straßenführung reagierten.

Die Johanniter und der Schulsanitätsdienst vom OHG haben an einer Station gezeigt, was im Rettungswagen nach einem Unfall passiert und die Herzdruckmassage wurde an Dummies probiert. Im Klassenraum gab es dann noch einen Vortrag durch Polizeihauptkommissar Arnecke zu Gefahren von Cannabis- und/oder Alkoholkonsum und der gleichzeitigen Teilnahme am Straßenverkehr, wobei rechtliche Konsequenzen, Grenzwerte und der Einfluss von Drogen auf die Reaktionsfähigkeit viele Schülerinnen und Schüler dann doch erstaunt haben. Im Nachbarraum hat Frau Dr. Göricke, Oberärztin der Neurologie und Transplantationsbeauftrage der UMG, einen sehr interessanten Vortrag über Organspende und die komplexen Vorgaben bei Transplantationen gehalten. Es wurde sehr eindrücklich deutlich, wie wichtig es ist, dass man selbst und möglichst auch Familienmitglieder klären, ob man einer Organspende vollständig bzw. teilweise zustimmt oder diese ablehnt und die Entscheidung hinterlegt. Ein verantwortungsvoller und gut informierter Umgang mit diesem schwierigen Thema scheint spätestens nach dem Vortrag unabdingbar.

Mit einem motorisierten Go-Cart und sicher behelmt ging es dann auch noch auf einen Parcours aus Hütchen, den man zunächst vollkonzentriert absolvierte und dann noch einmal, während man das Handy in der Hand hielt und versuchte eine Nachricht zu lesen. Der Unterschied zwischen voller Aufmerksamkeit und Ablenkung war eklatant. Während im ersten Durchgang viele einen fehlerfreien Lauf hinlegten, mussten nach dem zweiten viele Hütchen zurück an ihren Platz geschoben werden, da sie mit dem Go-Cart weggeschoben wurden.

Zudem war ein Teil der Carl-Zeiss-Straße gesperrt, so dass hier eindrucksvolle „Vollbremsungs-Versuche“ unternommen werden konnten. Auch hier war wieder sehr überraschend, wie lang so ein Anhalteweg bei einer Vollbremsung bei 50 kmH dann doch ist. Außerdem wurde bei einer weiteren Station deutlich, wie laut ein Auto (Benziner) sein kann: zu schnelles Anfahren, mit quietschenden Reifen durch die Kurve und nicht zuletzt: voll aufgedrehte Musik. Sind die Geräusche, die ein Auto machen kann, vor allem für Bewohner an vielbefahrenen Straßen lästig, birgt laute Musik auch echtes Gefahrenpotenzial. Rettungseinsätzen mit Blaulicht und Sirene wird immer häufiger nicht rechtzeitig Platz gemacht, da die Autofahrerinnen und -fahrer, diese gar nicht hören, ebenso wenig, wie das warnende Hupen anderer Verkehrsteilnehmenden.

Hoffentlich konnte dieser Verkehrssicherheitstag für unsere ältere Schülerschaft dazu beitragen, dass alle ein bisschen sensibilisiert für möglichen Gefahren am Straßenverkehr teilnehmen.

 

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