Vorlesetag
Großartige Jugendbücher
(verfasst von Esther Rauhaus/Maike Wiehl/Annette Preuninger/Gesa Stehr; Endredaktion: rau.) Die Schülerinnen und Schüler der 5. Klassen durften sich am Freitag, den 20. November gern mal einfach zurücklehnen, um sich vorlesen zu lassen. Spannende, abenteuerlustige oder lustige Geschichten wurden ihnen von Lehrerinnen des OHG anlässlich des Bundesweiten Vorlesetages vorgetragen.
Für die Klasse 5m mit Frau Lüdecke liest Frau Wiehl aus dem Klassiker "Ronja Räubertochter" von Astrid Lindgren. Ja, manchmal, findet Frau Wiehl, muss es eben ein Klassiker sein - einfach nur, weil er so viel Spaß macht, so klug ist und man was verpasst, wenn man ihn nicht kennt. Astrid Lindgren, die "wunderbarste Kinderbuchautorin aller Zeiten" wie es in der Wochenzeitung Die Zeit heißt, hat unvergessliche Figuren wie Pippi Langstrumpf und Michel aus Lönneberga und eben auch Ronja Räubertochter geschaffen. Und weil Ronja so eine besondere Figur ist, sind schon die Umstände ihrer Geburt besonders: "In der Nacht, als Ronja geboren wurde, rollte der Donner über die Berge, ja, es war eine Gewitternacht, dass sich selbst alle Unholde, die im Mattiswald hausten, erschrocken in ihre Höhlen und Schlupfwinkel verkrochen." So beginnt das Abenteuer. Es geht um Mut, Angst und Zutrauen, um Freundschaft, einen eigenen Willen - man muss es einfach lesen, betont Frau Wiehl begeistert.
Frau Stehr stellt der Klasse 5d, die mit Frau Grumann in den großen gut gelüfteten Raum in der Sparkassen-Arena gekommen ist, "Billionen Boy" von David Walliams vor. Sie hat das Buch ausgewählt, weil es eine "unglaublich komische Geschichte über wahre Freundschaft" ist. Der Klappentext verrät: "Das Buch erzählt die Geschichte des zwölfjährigen Jungen Joe Spud. Er hat eigentlich allen Grund glücklich zu sein. Billionen Gründe sogar. Joe ist nämlich reich. Richtig reich. Er hat eine Achterbahn im Garten, jedes Computerspiel, das es auf der Welt gibt und einen Orang-Utan als Butler. Er bekommt alles, was er sich wünscht. Bis auf eins: einen echten Freund.
Also wagt er den Sprung ins Ungewisse und bittet seinen Vater, ihn auf eine ganz normale Schule zu schicken. Inkognito. Doch normal zu sein, ist gar nicht so einfach, wenn man daran gewöhnt ist, dass man sich mit Geld alles kaufen kann..."
Ein Buch der Harry-Potter-Autorin hält Frau Preuninger für die 5c bereit. Sie liest aus "Der Ickabog", wo es über den Ickabog heißt: "So hoch wie zwei Pferde, Augen wie glühende Feuerbälle, lange, messerscharfe Klauen." Als wegen der Covid-19-Pandemie viele Kinder zu Hause bleiben mussten, veröffentlichte J.K. Rowling ihre Geschichte vom Ickabog über das Internet und forderte in einem Malwettbewerb dazu auf, die Geschichte zu illustrieren. Einige Tage vor dem Vorlesetag ist das Märchen „Der Ickabog“ mit den Bildern der Preisträger*innen auch als Buch erschienen – das Buch riecht also fast noch nach Druckerfarbe, als Frau Preuninger es aufschlägt. In dieser Geschichte müssen zwei Kinder sehr viel Mut beweisen, denn sie geraten in ein gefährliches Abenteuer. Das Königreich Schlaraffien, einst das glücklichste Königreich der Welt, ist in großer Gefahr. "Der Ickabog", ein sagenumwobenes Ungeheuer, an das früher nur kleine Kinder geglaubt haben, versetzt plötzlich ein ganzes Land in Angst und Schrecken. Ob Lilly und Wim es schaffen, die Gefahr von Schlaraffien abzuwenden, hat Frau Preuninger aber leider (oder zum Glück!) nicht verraten.
Frau Neubauer liest für die Bläserklasse vor, die sich mit Frau Gutenberg auf den Weg in den Mehrzweckraum der Sporthalle gemacht hat, weil in diesem Jahr der Vorlesetag nicht wie sonst in der Bibliothek stattfinden kann, denn die ist von den Baumaßnahmen betroffen und kann seit den Sommerferien nicht betreten werden. Frau Neubauer liest aus Cornelia Funkes Herr der Diebe: Scipio ist der Herr der Diebe: In der italienischen Stadt Venedig hält er durch den Verkauf seiner Beute eine Gruppe von gestrandeten Kindern über Wasser. Auch die Brüder Prosper und Bo, die aus Hamburg vor ihrer Tante geflohen sind, finden dort Zuflucht und Freunde. Allerdings hat die Tante einen Detektiv angeheuert, um die Kinder zu finden... Eine sehr spannende und atmosphärisch dichte Erzählung.
Der Vorlese-Morgen wird mit einem Klassiker beschlossen, als Frau Rauhaus für die Klasse 5a die Geschichte von Charlie vorstellt. Es ist der Charlie mit der Schokoladenfabrik, den einige schon aus der Verfilmung kennen. Charlie und seine Familie sind sehr arm und wohnen direkt neben der allergrößten Schokoladenfabrik, die die weltbeste herrlich duftende Schokolade herstellt. Das Merkwürdige ist, dass man nie einen Menschen in die Fabrik hineingehen sieht, obwohl die Schornsteine rauchen und auch der Geruch nahelegt, dass dort Schokolade gemacht wird. Charlie wird das Rätsel wohl noch aufklären.
Alle Bücher könnt ihr, wenn die Leseeindrücke euch neugierig gemacht haben, bei den Lehrerinnen ausleihen, solange die Bibliothek noch geschlossen ist. Aber vielleicht ist auf diese Weise auch ein neuer Wunsch auf eurer Wunschliste für Weihnachten entstanden.