Vortrag zur Handysucht

Kontrollierst du dein Handy?

(sth.) Ganz besonderen Besuch bekam das OHG am Freitag – die ehemalige Schülerin Rabea Ernst, die derzeit kurz vor ihrem Master in Psychologie steht. Es war das Smartphone, das sie an ihre alte Schule zurück führte, genauer das Phänomen der wachsenden Smartphone Abhängigkeit, das sich quer durch unsere Gesellschaft zieht.  Eine Fortbildung für die Schülermedientrainer*innen, die klassenweise saßen und sich  über eine Veränderung des Corona-bedingten Schulalltags freuten.

Kurzweilig und fundiert klärt die Referentin ihre Zuhörerschaft über Mechanismen des Gehirns und tief in uns verwurzelte Verhaltensweisen auf – und wie sich die App-Industrie diese zunutzen macht, mit dem Ziel, die User so lange wie möglich in der Anwendung zu halten. Für die Schüler*innen ungewohnt geht es diesmal gar nicht darum, was sie selbst falsch machen, sondern wie sie – und ihre Eltern genauso – von cleveren Programmierern "gekapert" werden. Die Psychologiestudentin stellt anschaulich dar, wie Snapshat unseren ursprünglichen Jagdinstinkt ausnutzt oder der uralte Wunsch nach sozialer Anerkennung zur zwanghaften Sammlung von likes führt. Und das hat zur Folge, dass es manchmal das Handy ist, das seinen Besitzer kontrolliert. Am Ende kannten die Zuhörer*innen die Auswirkung von Dopamin, die Funktion neuronaler Pfade und wie die Mechanismen Random Rewards, Pull-to-refresh und Autoplay auf das Gehirn wirken.

Bei all dem blieb Rabea mit ihrem Publikum im Gespräch und bezog es immer wieder ein – sei es bei der Suche nach Sucht-fördernden Eigenschaften von Apps oder bei Lösungsansätzen, überall hatten die Zuhörer*innen ein Wort mitzureden und das taten sie auch sehr aktiv.

Ein super interessanter Vortrag, bei dem es nicht darum ging, die Nutzung des Handys oder digitaler Medien zu verteufeln. Es war vielmehr ein lebendiger Appell an die Reflexionsbereitschaft und die Offenheit, sich auch mit kritischen Fragen im eigenen Nutzerverhalten auseinander zu setzen. Vielen Dank!

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